Verstehen, wie der Merge Ethereum ins Fadenkreuz der SEC bringt

(TL;DR)

Die Umstellung auf Proof-of-Stake (PoS) für Ethereum hat die Kryptowährung möglicherweise wieder ins Visier der Securities and Exchange Commission (SEC) gebracht.

In einer am 15. September veröffentlichten Erklärung erklärte der Vorsitzende der US-Börsenaufsichtsbehörde Gary Gensler, dass Kryptowährungen, die auf einem Einsatz basieren, potenziell Wertpapiere sind, die die Behörde regulieren sollte.

Nach Ansicht des SEC-Vorsitzenden werden auf Aktien basierende Kryptowährungen wahrscheinlich den Howey-Test bestehen, der verwendet wird, um zu beurteilen, ob ein Vermögenswert ein Wertpapier im Zuständigkeitsbereich der SEC oder eine Ware ist, ähnlich wie Edelmetalle oder knappe natürliche Ressourcen.

Der Howey-Test besagt, dass eine Transaktion, bei der Geld in ein gemeinsames Unternehmen investiert wird, mit der beträchtlichen Erwartung von Gewinnen, die durch die Bemühungen anderer erzielt werden, als Wertpapier zu betrachten ist.

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Der Ethereum Merge ist endlich live gegangen, aber er könnte eine Menge Unsicherheit aufgewirbelt haben, insbesondere in Bezug auf das Wertpapierrecht. Der Merge, bei dem es sich um eine grundlegende Änderung des Konsensmechanismus von Ethereum handelt, fand letzten Monat inmitten zahlreicher Spekulationen, Hoffnungen und Mutmaßungen über die Zukunft der zweitwertvollsten Kryptowährung der Welt statt. Im Wesentlichen ist der Merge das Schlagwort für die Umstellung der Blockchain auf ein Proof-of-Stake-Konsensmodell, das die Kohlenstoffemissionen um 99,5 % reduziert. Bei diesem neuen Modell setzen die Nutzer Ether ein, um das Recht zu gewinnen, neue Transaktionsdaten auf der Blockchain von Ethereum zu validieren. Der Zusammenschluss wurde weithin als ein Sieg für die Umwelt inmitten der Klimakrise gefeiert. Möglicherweise ist es aber auch das, was das Netzwerk in das Fadenkreuz der US-Regulierungsbehörden bringt.

In einer am 15. September veröffentlichten Erklärung erklärte der Vorsitzende der US-Börsenaufsichtsbehörde Gary Gensler, dass Kryptowährungen, die auf Pfählen basieren, sehr wahrscheinlich Wertpapiere sind, die die Behörde regulieren sollte. Diese Behauptung verheißt nichts Gutes für Ethereum, das in Kürze von der SEC angeklagt oder zur Einhaltung der Vorschriften gezwungen werden könnte. Eingetragene Wertpapiere müssen Informationen über ihr Managementteam bereitstellen, regelmäßige Finanzupdates liefern und potenzielle Geschäftsrisiken darlegen.

Nutzer verdienen Ether durch Proof-of-Stake, indem sie ihre Coins sperren und Transaktionen validieren. Wenn Validierer ihre Coins einsetzen, bedeutet das laut Gensler, dass “der Teilnehmer Gewinne erwartet, die auf den Bemühungen anderer beruhen”, genau wie bei einem Aktionär, der in der Erwartung investiert, dass ein Unternehmen Geld verdienen wird.

Gensler stellte später klar, dass er sich auf Kryptowährungen mit Einsatz im Allgemeinen und nicht auf Ethereum im Besonderen bezog. Dennoch kamen seine Äußerungen kurz nachdem Ether die größte Kryptowährung nach Marktkapitalisierung wurde, die Proof-of-Stake verwendet.

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Nach Ansicht des SEC-Vorsitzenden dürften Kryptowährungen, die auf Anteilen basieren, den Howey-Test bestehen, mit dem beurteilt wird, ob es sich bei einem Vermögenswert um ein Wertpapier im Zuständigkeitsbereich der SEC oder um eine Ware handelt, ähnlich wie bei Edelmetallen oder knappen natürlichen Ressourcen.

Der Howey-Test, der auf eine Entscheidung des Obersten Gerichtshofs aus dem Jahr 1946 zurückgeht, besagt, dass eine Transaktion, bei der Geld in ein gemeinsames Unternehmen investiert wird, in der beachtlichen Erwartung, dass durch die Bemühungen anderer Gewinne erzielt werden, als Wertpapier gilt.

In einer Rede am 8. September erklärte Gensler, dass ein großer Teil der Kryptoindustrie den Howey-Test erfüllt und somit illegal arbeitet, weil sie sich nicht bei der SEC registrieren lässt. Gensler sagte, er glaube, dass die große Mehrheit der fast 10.000 Token auf dem Kryptowährungsmarkt Wertpapiere seien. Er behauptete, dass die Wertpapiergesetze für die Angebote und Verkäufe dieser Tausenden von Krypto-Sicherheits-Token gelten.
Krypto-Befürworter haben gefordert, dass Kryptowährungen unter die Zuständigkeit der Commodity Futures Trading Commission (CFTC) fallen sollten. Sie glauben, dass die CFTC weniger streng sein wird als die Securities and Exchange Commission (SEC). Gensler räumte ein, dass eine kleine Anzahl von Kryptowährungen, einschließlich Bitcoin, eher als Waren denn als Wertpapiere eingestuft werden könnten.

Eine Kritik an der Haltung der SEC

Die Forderung der SEC, Kryptowährungen, die auf dem Einsatz von Geld basieren, unter der Behörde zu regulieren, klingt nach Ärger für Ethereum. Da die Netzwerkknoten dicht in den Vereinigten Staaten angesiedelt sind, beansprucht die SEC die Zuständigkeit für ETH-Transaktionen.

Die Organisation wurde bereits früher für ihren Regulierungsansatz in Bezug auf Kryptowährungen gerügt, zum Beispiel im Fall BlockFi, als die SEC im Februar Maßnahmen gegen dieses Unternehmen ankündigte, weil es versäumt hatte, hochverzinsliche Konten zu registrieren, die die SEC als Wertpapiere betrachtet. Eine der Forderungen der SEC ist, dass die Geschäftstätigkeit von BlockFi innerhalb von sechzig Tagen mit dem Investment Company Act von 1940 in Einklang gebracht werden muss.

Infolgedessen wurde BlockFi versteigert, und zwei andere Unternehmen mit ähnlichen Geschäftsfeldern scheiterten laut Stu Alderoty (Ripple General Counsel). Die SEC hat die Gesetzgebung von Howey aus dem Jahr 1940 zur Regulierung moderner und noch nicht vollständig entwickelter Finanztechnologie genutzt, was viele Krypto-Enthusiasten als absurd bezeichnet haben. Einige Beobachter argumentierten, dass die Behauptung der SEC, alles Ethereum falle unter die US-Gerichtsbarkeit, falsch sei. Der Logik der SEC zufolge sollte die SEC alle Ethereum-Transaktionen amerikanischen Ursprungs weltweit zählen, da das Ethereum-Blockchain-Knotennetzwerk in den Vereinigten Staaten dichter konzentriert ist als anderswo.

Nach Angaben von Etherscan verfügen die Vereinigten Staaten jedoch nur über 46,19 % aller Ethereum-Knoten. Das ist weit entfernt von einer einfachen Mehrheit. Ähnlich wie bei der SEC-Erklärung könnte man argumentieren, dass Bitcoin ausschließlich von der Europäischen Union reguliert werden sollte. Wie der zertifizierte AML-Spezialist Slava Demchuk sagte, sind diese Aussagen einfach das Ergebnis des unklaren Verständnisses der SEC-Anwälte, wie Kryptowährungen funktionieren. Wir können jedoch die Möglichkeit nicht ausschließen, dass die SEC in der Vergangenheit dazu neigte, durch Durchsetzung zu regulieren.

Die Regulierungsbehörden haben ihre Bemühungen um die Regulierung des Krypto-Raums verstärkt. Berichten zufolge haben die SEC und die Commodity Futures Trading Commission vorgeschlagen, Hedgefonds zu verpflichten, ihre Wetten, einschließlich des Engagements in Kryptowährungen, zu melden. In der Zwischenzeit hat die US-Notenbank eine neue Reihe von Richtlinien für Banken herausgegeben, die planen, sich in Kryptowährungsaktivitäten zu engagieren, und verlangt von den Finanzinstituten, sie über ihre Aktionen zu informieren.

Mit dem Merge könnte sich bei Ethereum der Kreis in Bezug auf Sicherheitsidentitätsbedenken geschlossen haben. Die Frage, ob ein Krypto-Asset ein Wertpapier oder eine Ware ist, ist eine, die wichtige Akteure der Branche die SEC gebeten haben, zu klären. Faryar Shirzad, Chief Policy Officer von Coinbase, hat zuvor erklärt, dass die aktuellen Wertpapiervorschriften nicht für digital native Instrumente und Krypto funktionieren. Dies ist wohl ein größeres Problem als der Krieg um die Überlegenheit in der Kryptoindustrie.

Autor： M. Olatunji, Gate.io Observer, übersetzt von Cedric.P
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