Was sind digitale Identitätsformen?

(TL;DR)

Die digitale Identität ist die Darstellung der Handlungen einer Person im Internet.

Unternehmen sammeln diese Daten legal oder illegal als Teil ihrer Marketingdaten für die gezielte Ausrichtung von Inhalten oder Werbung.

Regierungen nutzen diese Daten, um Identitäten zu erstellen und ihre Bürger zu verfolgen.

Blockchain kann dabei helfen, die Erstellung einer digitalen Identität zu sichern und zu vereinfachen.

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Wenn die verfügbaren Daten über eine Person, die online existieren, zusammengestellt werden, bilden sie eine Art Online-Persona. Diese Online-Persona stellt eine digitale Darstellung der Person dar, die als digitale Identität bezeichnet wird. Die digitale Identität umfasst persönliche Informationen wie Name, Adresse, Sozialversicherungsnummer und Geburtsdatum, die für den Zugang zu verschiedenen Online-Diensten verwendet werden. Unternehmen können sich diese Informationen beschaffen und sie nutzen, um gezielte Werbung und Inhalte an diese Personen zu senden, ebenso wie Regierungen sie häufig nutzen, um Identitäten festzustellen, zu überwachen und eine Datenbank für alle Informationen ihrer Bürger zu erstellen.

Ebenso können Dienstanbieter und Foren einige dieser Informationen anfordern und speichern, um die Identität der Nutzer bei der Anmeldung festzustellen und zu überprüfen. Die Schattenseite der digitalen Identität besteht jedoch darin, dass eine Person sie aus den Datenbanken, in denen die Informationen gespeichert sind, stehlen könnte, um auf Dienste wie Social-Media-Konten und Online-Banking zuzugreifen und dem Besitzer zu schaden.

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Eine digitale Identität ist die Sammlung von Informationen über eine Person, die in digitaler Form vorliegt - dies kann alles vom Geburtsdatum bis zu den Aktivitäten in den sozialen Medien umfassen. Zwei große Kategorien von Informationen bilden die digitale Identität einer Person: digitale Attribute und digitale Aktivitäten. Eine Person kann anhand dieser Informationen - einzeln oder kombiniert - identifiziert werden. Beispiele für digitale Attribute sind Geburtsdatum, Krankengeschichte, ID-Nummern (Sozialversicherungsnummer, Führerschein), von der Regierung ausgestellte Ausweise oder Dokumente (Reisepass, Führerschein), Bankdaten, Anmeldedaten (Benutzername und Passwörter), E-Mail-Adressen und andere. Zu den digitalen Aktivitäten hingegen gehören Likes, Kommentare und Freigaben auf sozialen Websites.

Fotos auf Facebook, Instagram, Kaufhistorie, Forenbeiträge, Suchanfragen, unterzeichnete Petitionen und so weiter.

Es gibt zwei Möglichkeiten, wie eine Person eine digitale Identität aufbauen und zu ihr beitragen kann. Diese sind bewusst und unbewusst.

Bewusst -
Bei der bewussten Identitätsfeststellung werden personenbezogene Daten (PII) bewusst online gestellt, um Zugang zu einem Dienst zu erhalten oder aus anderen Gründen. Einzelpersonen können Dokumente wie Geburtsurkunden, Personalausweise und Sozialversicherungsnachweise hochladen, um Zugang zu Online-Diensten wie Bankdienstleistungen, staatlichen Stellenausschreibungen, staatlichen Leistungsprogrammen usw. zu erhalten. Auch Informationen wie Geburtsdatum, Kontaktadresse und Bankverbindung können weitergegeben werden, um Zugang zu bestimmten Diensten zu erhalten. Diese bewusst übermittelten Informationen werden zu einem Teil der digitalen Identität des Nutzers.

Unbewusst -
Die unbewussten Wege zur Herstellung oder Schaffung einer digitalen Identität drehen sich um die digitalen Aktivitäten eines Nutzers, die keine direkte Weitergabe von persönlich identifizierbaren Informationen beinhalten. Zu dieser Kategorie gehören andere Informationen wie der Browserverlauf, “Likes”, Kommentare und Freigaben sowie die Kaufhistorie, die unbewusst geteilt werden und manchmal ohne die ausdrückliche Erlaubnis des Nutzers gesammelt und gespeichert werden. Diese Informationen bilden ein Muster, das es ermöglicht, die Identität des Nutzers nachzuvollziehen.

Die digitale Identität kann verschiedene Formen annehmen. Die folgenden vier Kategorien geben jedoch einen allgemeinen Überblick über die Formen der digitalen Identität.

1) Digitale Identifikation zur Charakterbildung

Dies ist die Art von digitaler Identität, die eine Person aufbaut, um sich online zu identifizieren. Anders ausgedrückt, es ist eine Möglichkeit für Nutzer, sich selbst durch ihre eigenen Selbstdarstellungen, Diskussionen, Interaktionen mit anderen Nutzern und andere Verhaltensweisen darzustellen.

Zu den am weitesten verbreiteten Komponenten dieser Identitätskategorie gehören Profile in sozialen Medien, Dating-Apps und das Metaverse.

2) Digitale Identifizierung für Ausweiszwecke

Diese werden in der Regel nach einem anfänglichen Identitätsprüfungsprozess erstellt, der einen Abgleich mit einem offiziellen Ausweisdokument und zunehmend auch eine Form der Biometrie umfasst. Diese Art des digitalen Ausweises enthält spezifische Daten, mit denen Sie sich identifizieren können. Typische Beispiele sind alle von der Regierung ausgestellten Ausweise wie Geburtsurkunde, Sozialversicherungsnummer, Führerschein, Reisepass usw.

3) Digitale Identifizierung für die berufliche Nutzung

Diese Form der Identität wird von anerkannten und zugelassenen Organisationen erfasst und enthält Details über den Hintergrund einer Person oder ihre Leistungen in einem bestimmten Bereich. Beispiele für typische Indikatoren sind der berufliche Werdegang, die Ausbildung, die Kreditwürdigkeit und das Strafregister.

Die Komponenten dieses Identitätstyps wirken sich häufig auf die Aussichten auf einen Arbeitsplatz oder finanziellen Gewinn aus.

4) Digitale Identifizierung der eigenen Person

Die Informationen, die über Ihr Online-Verhalten gesammelt wurden, bilden diese Version Ihrer digitalen Identität.

Ihre Vorlieben, Routinen und Prioritäten können zu den Komponenten gehören, aus denen sich diese Identität zusammensetzt. Zum Beispiel Ihr Browserverlauf, Ihre bevorzugten Websites, Ihre Online-Transaktionen, die Webinare, die Sie besuchen, usw.

In den meisten Fällen kann eine Gegenpartei, mit der Sie online zu tun haben, zusammen mit Dritten, denen Sie die Erlaubnis dazu erteilt haben, diese Informationen sammeln und sie zur Zuweisung einer Identität verwenden.

Die Frage, wie eine Person im Cyberspace genau identifiziert werden kann, ist zu einem wichtigen Thema der Cybersicherheit geworden. Mit anderen Worten: Wie kann man überprüfen, ob jemand online die Person ist, die sie vorgibt zu sein?

Staatliche Stellen und Unternehmen verwenden verschiedene Verfahren zur Überprüfung digitaler Identitäten. Dazu gehören:

Datenbanküberprüfungen für ID-Datensätze:
Bei Hintergrundprüfungen werden Benutzerinformationen mit umfangreichen Datenbanken abgeglichen, z. B. mit Verbraucher-, Kredit- und Versorgungsdatenbanken, und bieten eine reibungslose Lösung für Kunden. Werfen wir einen Blick auf einige der gängigen Überprüfungsverfahren:

Überprüfung des Adressnachweises:
Die Überprüfung des Adressennachweises ist ein wichtiger Schritt zur Einhaltung verschiedener AML-Vorschriften bei der Aufnahme neuer Kunden.

Dokumentenprüfung:
Datenbankprüfungen allein können die Identität eines Kunden aufgrund gesetzlicher Bestimmungen, Betrugsanfälligkeit oder mangelnder Abdeckung nicht immer sicherstellen. Durch die Beglaubigung eines rechtsgültigen Dokuments erhöht die Dokumentenprüfung das Vertrauen des Kunden in seine Identität.

Gesichtsüberprüfung:
Hilft bei der Bestätigung, dass die Person, die ein Ausweisdokument vorlegt, der rechtmäßige Inhaber ist. Die Sicherheit wird durch den Vergleich der biometrischen Merkmale des Gesichts eines Kunden mit seinen Dokumenten erhöht.

Die beiden drängendsten Bedenken im Zusammenhang mit der digitalen Identifizierung in der heutigen Kultur sind die Sicherheit und der Schutz unserer Daten sowie die Unannehmlichkeiten, die mit den zahlreichen Erklärungen, Benutzernamen und Passwörtern verbunden sind, die für verschiedene Online-Erfahrungen erforderlich sind.

Wenn möglich, wäre es ideal, wenn es nur ein einziges schnelles und sicheres Bestätigungsverfahren für all die verschiedenen Anmeldetypen gäbe.

Durch die Verwendung einer einzigen, auf der Blockchain basierenden ID können Zeitaufwand und Sicherheitsrisiken reduziert werden. Persönliche Informationen, die eine Person zuvor für die digitale ID angegeben hat, werden in einem verteilten Ledger gespeichert.

Beispiele für Blockchain-Projekte, die diese Lösungen anbieten, sind:

Shocard Identity Platform: Shocard ist eines der Projekte, die Blockchain nutzen, um Daten- und Identitätslösungen anzubieten. Es ermöglicht Nutzern, ihre Identitäten sowie Unternehmen auf sichere Weise nachzuweisen. Die Anmeldung, der Austausch von persönlichen Informationen und die Durchführung von Finanztransaktionen können nahtlos über die Plattform erfolgen.

Velix.ID: Velix.ID ist ein weiteres Identitätsprojekt, das Smart Contracts, Stellar Consensus Protocols (SCP), verwendet, um den Prozess der Identitätsüberprüfung zu dezentralisieren. Es verwendet den nativen Token VXD, mit dem die Benutzer die Identitätsüberprüfung im Netzwerk durchführen können.

Xenchain: Xenchain basiert auf der e-KYC-Technologie und nutzt ein dezentrales Blockchain-Netzwerk, um die Sicherheit persönlicher Daten zu erhöhen. Es stellt sicher, dass personenbezogene Daten kryptografisch gesichert sind und niemand auf die Daten eines Nutzers zugreifen kann, es sei denn, die betroffene Person hat ihre Zustimmung erteilt.

Civic: Civic.com/ “Civic“) ist ein Projekt, das derzeit in etwa fünf Ländern arbeitet, um einen kostengünstigen, sicheren und bedarfsgerechten Zugang zur Identität über die Blockchain zu ermöglichen. Civic nutzt seine Plattform, um den Verbrauchern die Möglichkeit zu geben, ihre Identitäten selbst zu verwalten.

Relevanz für den Benutzer -
Solange eine Person alle ihre Papiere unter einer einzigen digitalen ID verwaltet, muss sie nicht jedes Mal denselben Prozess durchlaufen, wenn sie ihre Daten online angibt. Das macht es benutzerfreundlich und bequem.

Relevanz für die Regierung -
Unternehmen, die derzeit solche Blockchain-Lösungen entwickeln, verwenden private Blockchains. Nur Regierungsbehörden, Krankenhäuser, Banken und andere Organisationen, die uns täglich mit Dienstleistungen versorgen, dürfen Knotenpunkte auf privaten Blockchains einrichten. Diese Unternehmen halten sich an Sicherheitsprotokolle und können nur mit Genehmigung auf die Daten einer Person zugreifen. Dadurch minimieren die Einstellungen der Blockchains das Risiko eines Datendiebstahls. Sie können auch die Aktivitäten dieser Unternehmen an Ihren Daten verfolgen, indem Sie das Aktivitätsprotokoll überwachen.

Kommerzielle Relevanz.
Die Blockchain-basierte Digital-ID-Lösung senkt die mit den Authentifizierungsverfahren verbundenen Organisationskosten, da dieser Prozess automatisiert ist.

Fazit

Aus allen Blickwinkeln betrachtet, bietet Blockchain nahtlose Lösungen für die Speicherung, Übertragung und Sicherheit unserer digitalen Identitäten. Blockchain-Lösungen für digitale Identitäten sind noch nicht allgemein zugänglich, aber Enthusiasten und Entwickler sind optimistisch, dass sich dieser Durchbruch schließlich ausbreiten und weltweit akzeptiert werden wird.

Autor： M. Olatunji, Gate.io Researcher, übersetzt von Cedric.P
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